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30 Minute Break - Rami Abd al-Aziz - 12.04.2024

Gedanken - „Gesprochenes“ - Outfit des Tages 

30 Minute Break
14. August 2019 - 14:32 Uhr
Kareem Patel & Rami Abd al-Aziz


Es war ein schöner Tag im August. Die Sonne schien warm und hell, ohne dass sie richtig brannte. Kanada war nicht gerade bekannt für seine ewig langen und heißen Sommer wie weiter südlich des Kontinents oder gar Ägypten, aber es war auszuhalten. Auch wenn Ramis Ursprünge in diesem wunderschönen Land war und er es in seinen 18 Lebensjahren schon etliche Male besucht hatte, so konnte er sich nie an diese brütende Sonne Afrikas gewöhnen. Zu kalt wollt er es auch nicht. Aber so, wie gerade die Sonne schien, das war angenehm. Er hatte sich auf den Weg zum Festland gemacht. Er wollte etwas Bestimmtes abholen, etwas Magisches. Es gab da einen Händler, bei diesem bezog er nun schon zum dritten Mal Utensilien magischer Art und bisher war der junge Hexer sehr zufrieden damit.
Er wohnte etwas oberhalb von Nitinat im Wald, hatte dort ein eigenes Haus bezogen, während seine Eltern in Nanaimo geblieben waren. Eine Reise von guten 6 Stunden. Kanada war ein weitläufiges Land. Er hätte es zwar auch mit seiner Schattenmagie Durchreisen und so wertvolle Zeit sparen können. Aber mit etwas zurückzureisen das materiell aber nicht lebendig war und dazu auch noch magiegeladen, war schwierig, vor allem über eine so lange Strecke.

Also fuhr Rami mit dem Wagen. Früh am Morgen war er los, so dass er am frühen Mittag beim Händler ankam. Die Strecke war ewig lang, also vertrieb er sich die Zeit damit Musik und Podcasts zu hören. Auf halber Strecke legte er eine kurze Pause ein. Sie hatten keine feste Uhrzeit ausgemacht. Dieser Terrence hatte nur gemeint er solle gegen Mittag kommen.
Als er dann um ca. 14:30 Uhr die Auffahrt hinauf fuhr und vor dem Grundstück anhielt war er ein wenig genervt. Was musste dieser Kerl auch so weit außerhalb wohnen?! Wenigstens waren seine Waren gut!
Er griff nach seiner Umhängetasche, stieg aus und schlug missmutig die Tür des dunklen Wagens zu, streckte und reckte sich ausgiebig und schlenderte dann auf das Grundstück zu. Er überwand den Zaun, ohne großes Aufsehen und betrat das eigentliche Gelände. Das Haus war umgeben von einer hohen Hecke, welche das Grundstück fast komplett einrahmte, bis auf die Einfahrt. Die Hände in die Manteltasche gesteckt führten ihn seine auf den Kieselsteinchen knirschenden Schritte Richtung Eingang. Die Anlage war top gepflegt und sah wirklich gut aus, auch wenn es für Ramis Geschmack ein wenig zu protzig war. Aber was wusste er schon, mit seinem kleinen Einfamilienhaus mit Garten?

Sein Kleidungsstil war heute eher dunkel gehalten, mehrere Ketten zierten seinen Hals, alle recht schlicht, allein das Ankh war das auffälligste auch wenn diesem nichts Magisches anhaftete. Sein Blick huschte zu etwas das er nur ihm Augenwinkel wahrnahm, so drehte er auch den Kopf in die Richtung. Im Vorgarten stand ein Mann und arbeitete gerade an etwas. Für einen Moment ließ er den dunklen Blick über den Körper des Mannes gleiten. Sein Oberkörper war frei, kein Wunder bei dem Wetter. Feine Schweißperlen glitzerten auf seinem Rücken und suchten sich ihren Weg hinab. Er folgte einem Tropfen mit den Augen hinab bis er im grauen Bund der Jogginghose verschwand. Ihm waren schon bei den ersten Besuchen die Striemen auf seinem Rücken und die Narben auf seiner Vorderseite aufgefallen. Ebenso das Halsband mit der Öse. Da Terrence ihn nicht vorgestellt hatte wusste er auch nicht wie er ihn ansprechen sollte.

Rami trat vom Kieselweg runter und auf den Älteren zu. Er war um einiges Größer als er selbst. Leise räusperte er sich „Entschuldigen Sie.“, fing er an. Seine Eltern hatten ihm Anstand und Manieren beigebracht. So behandelte er selbst einen augenscheinlichen – oder offensichtlichen? – Sklaven ebenso höflich wie den Chef des Hauses. „Terrence hat etwas für mich. Könnten Sie mir sagen wo ich ihn finde?“, fragte der junge Mann ihn und blieb anderthalb Schritt vor dem anderen stehen. Als dieser sich zu ihm wandte, ließ Rami kurz auch seinen Blick über Brust und Bauch wandern, blieb auch hier an den vereinzelten Narben hängen, bevor er ihm in die hellen Augen blickte. Ein freundliches, offenes Lächeln war in seinem eigenen Gesicht zu sehen, aufrechter Gang, offene Art, die wuscheligen Locken das Gesicht umrahmend. Vielleicht ein wenig jünger geschätzt als er war. Nichts von dem Schwarzhexer zu sehen der er eigentlich war – abgesehen vielleicht vom Kleidungsstil, der sich bei Rami allerdings nahezu täglich änderte.


RE: 30 Minute Break - Kareem Patel - 14.04.2024

Es war ein Tag wie jeder andere an dem Terrence gute Laune hatte. Kareem hatte das Frühstück zubereitet, aber erst nachdem er die allmorgendliche Erregung des Älteren mit einem Blowjob befriedigt hatte. Seit mindestens zwei Jahren war das schon so, so dass der Wandler das schon ohne Befehl machte. Während sein Besitzer dann im Bad verschwand und später in seinem Büro, hatte Kareem angefangen das Mittagessen vorzubereiten. Er hatte kochen erst lernen müssen und schaffte es nur, wenn er sich akkurat ans Rezept hielt, dass es auch schmeckte. Jeden Tag etwas anderes, denn Terrence hasste Monotonie, hatte er ihm erst gestern wieder deutlich gemacht. Mit zwei Tritten, den ersten gegen die Kniekehle, damit der zweite dann gegen die Rippen auf der linken Seite treffen konnte.

Wie immer trug der 29-Jährige nur seine Jogginghose aus weichem Stoff, die gerade eine graue Farbe besaß. Er war heute zwar von irgendwelchen Schlägen oder Tritten verschont geblieben, doch der große blaue Fleck wurde langsam sichtbar. Er wusste nicht, dass sie heute Kundschaft erwarteten und war deshalb im Garten. Allerdings hörte er das Auto zwar, aber er war abgelenkt und musste sich konzentrieren. Nachdem er die wenigen Unkrautpflanzen heraus gerupft hatte, war er dazu übergegangen aus den kleinen Holzscheiben aus Mahagoni Talismane zu fertigen. Aus jeder etwa einen Zentimeter dicken Scheibe, die etwa eine Handlänge groß war, sägte er mit einer Handsäge die grobe Form heraus. Das was er nicht mehr benötigte bewahrte er bis nach der Fertigstellung in einem Lederbeutel auf. Jede Scheibe und somit jeder Talisman hatte seinen eigenen Beutel, den er ganz am Ende in blaue Flammen warf. Mit einer kleinen Feile und einem Schnitzmesser verfeinerte er die Form, die Zeichen kamen erst später. Doch die gesamte Zeit befand er sich in höchster Konzentration, es war besonders geistig anstrengend, aber auch körperlich, weshalb auch Schweißtropfen über seinen bloßen Oberkörper liefen. Er musste dies jedoch im Freien machen, er brauchte die Natur, die Luft und das Sonnen- oder Mondlicht dazu.

Kareem war zwar im Vorgarten, die Hecken schluckten nämlich ein wenig das Licht, doch an der Seite und nicht gleich vorne. Die Schritte hatte er ebenso wenig gehört, wie die Autotür, die zugeschlagen worden war. Erst als er die Präsenz kurz vor dem leisen Räuspern spürte, konnte er von selbst bei seinem Tun innehalten und legte ein blutrotes Samttuch über seine angefangene Arbeit. Dann richtete er sich bei der höflichen Anrede auf und wischte sich dabei mit der Oberseite vom Handgelenk über die Stirn. Ein sehr freundliches Lächeln erschien auf seinen Lippen, während er den Besucher kurz ansah, nachdem dieser meinte Terrence hätte etwas für ihn. Kareem erkannte ihn wieder, es war der 'grünschnäblige Junge', wie sein Herr ihn immer abwertend nannte. Doch für den Sklaven war er das nicht, er war ein höflicher Kunde, der ihn gerade sehr nett behandelt hatte. Deshalb lächelte er auch noch immer und nickte ihm leicht zu.

Er wartete, bis der Jüngere fertig war mit der kurzen Musterung, dann senkte er den Blick, sobald ihm wieder ins Gesicht gesehen wurde. „Bitte folgen Sie mir.“, bat er mit angenehm dunkler Stimme und dem Hauch von 'Samtigkeit' im Unterton. Er klang nicht kriecherisch unterwürfig, eher wie auf höfliche Art, ähnlich wie ein Butler. So wollte er den Kunden ins Haus führen, doch kamen sie nicht sehr weit, da stieß Terrence auch schon die Haustür auf und der Wandler blieb sofort stehen. So wie sein Herr aussah, musste er – Kareem – etwas falsch gemacht haben. Sofort senkte er seinen Kopf und blickte zu Boden, wobei seine Atmung ein klein wenig schneller wurde, er hatte Angst.

Terrence war ein wenig größer als Kareem, aber nicht viel, was diesen immer wieder nervte. Wer hätte auch ahnen können, dass das Gör von damals noch einen solchen Wachstumsschub machen würde?! Der Händler hatte Kareem beobachtet und das Lächeln gesehen, mit dem er den Rotzbengel von Magier bedacht hatte. Es war keine Eifersucht, sondern nur ein extremes Besitzdenken bei dem Mann, weshalb er jetzt schon wütend war. Er kam auf seinen Kunden zu, der noch grün hinter den Ohren war und den er nicht leiden konnte. Doch zahlte dieser gut für das, was er ihm besorgte oder was Kareem herstellte. „Wie schön Sie zu sehen, Rami.“, log er und hatte ein falsches Lächeln aufgesetzt, während er als Willkommensgeste leicht seine Arme ausbreitete. Nur so lange er sprach, dann ließ er die Arme wieder sinken und sah Kareem an. „Geh rein und hol die Holztruhe auf der Anrichte.“ Als sein Sklave an ihm vorbei ging, raunte er ihm noch etwas zu.

Kareem hörte den Befehl, neigte schnell seinen Kopf und beeilte sich rein zu kommen. Doch die geraunten Worten ließen ihn flüchtig zusammenzucken und eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Unterarmen, kroch hinauf zu den Oberarmen und wurde zu einem kalten Schauer, der über seinen Rücken lief. Es dauerte nur eine Minute, bis er mit einer schwarzen und verzierten Holztruhe wieder kam, die er zwar mit beiden Händen trug, die aber kaum Gewicht besaß. Darin befand sich das, weshalb der Jüngere hier war und so blieb Kareem zwei Schritte vor diesem stehen und bot mit gesenktem Blick die Truhe an. Er würde sie halten, sollte der Andere hineinsehen wollen. „Überzeugen Sie sich, es ist alles da. Alles was Sie wollten.“ Selbst der Wandler hörte die falsche Höflichkeit aus den Worten heraus und war innerlich angespannt, während er neben seinem Herrn stand und vor dem Kunden.


RE: 30 Minute Break - Rami Abd al-Aziz - 14.04.2024

Gestresst von der langen Fahrerei die so gar nichts für Rami war, war der junge Hexer etwas genervt. Diesen ersten Impuls lies er an seinem Wagen aus, der zwar nichts dafürkonnte, aber zumindest die schlechte Laune etwas dämpfte. Danach hatte er das Grundstück seines Händlers betreten und war Richtung Haus gegangen, wo er den Sklaven entdeckte. Für einen Moment hatte er ihn beobachtet, bevor er näher auf ihn zutrat, sich räusperte und ihn erst einmal begrüßte, so wie es sich gehörte.
Er konnte sehen das der Ältere an etwas arbeitete, er neigte sich ein wenig zur Seite und erkannte das es dunkle Holzscheiben waren die er säuberlich aussägte, die ersten waren schon fertig und lagen auf der Seite während er die nächsten vorbereitete. Es roch nach frisch gesägtem Holz. Bevor sich der Sklave zu ihm umdrehte warf er eine dunkelrote Decke über seine Arbeit und der Blick des Hexers glitt von der Arbeitsplatte über den Oberkörper hinauf in das Gesicht des Mannes. Neben den typischen Narben die Rami schon ‚kannte‘ hatten sich frische blaue Flecken auf der linken Seite gesellt. Die Augen Des Hexers waren einen kurzen Moment zusammengekniffen bevor er sich ganz an den anderen wandte.

Auf dessen Gesicht lag ein freundliches, sanftes Lächeln das sich sogleich auch auf Rami widerspiegelte. Er mochte es, wenn man freundlich zu ihm war und gab dies dann auch ehrlicherweise zurück. Neben Höflich und Freundlich zu ihm war, hatte man sogleich Pluspunkte bei dem Schwarzen Hexer. Das Lächeln des anderen verschwand nicht, aber ein Nicken folgte, so dass Ramis Blick wieder zu seinem Gesicht fuhr und dann war es der Jüngere der Nickte als Kareem ihn bat ihm zu folgen. Der Mann hatte eine angenehme, dunkle Stimme. Er sprach zwar nie sehr viel in seiner Anwesenheit doch wenn er sprach lauschte er gerne den Worten des Anderen „Ich danke Ihnen!“, sagte er aus diesem Grund und folgte dem Anderen. Er hatte die Hände wieder in seine Manteltaschen gesteckt und folgte ihm zurück auf den Kiesweg und diesen ein paar Schritte entlang. Er wollte gerade zu Kareem aufholen, da er etwas hinter ihm ging, da rannte er fast in ihn hinein als Kareem abrupt stehen blieb. Der junge Mann machte einen kleinen, unscheinbaren, Ausfallschritt zur Seite und trat neben den Sklaven. Da wusste er auch warum dieser stehen geblieben war. Terrence stand vor ihnen. Der Ältere neben ihm hatte den Kopf und den Blick gesenkt und er konnte sehen das er schneller Atmete, er hatte Angst.

Er mochte es, wenn andere Wesen Angst verspürten. Angst konnte etwas Gutes bedeuten, sie konnte eine langweilige Situation spannend machen, sie konnte weitere Gefühle in der Person auslösen, gar bis hin zur Euphorie. Aber diese Angst die der Mann neben ihm spürte war die Grundlegende, instinktive Angst die jeder verspürte (außer vielleicht Dämonen), wenn man einer echten, potentiellen Gefahr gegenüberstand. Oder eine Misshandlung voraussah.
Das Rami der Kleinste zwischen den beiden Männern war und dazu auch noch der Jüngste, störte ihn gar nicht. Sein Gang war noch immer aufrecht und gerade, sein Blick änderte sich von freundlich zu geschäftlich herablassend und er strahlte eine Aura der Autorität und der Macht aus. Die Dunkle Magie loderte immer in ihm und Zauberkundige spürten den schwarzen Schatten auf der Seele des jungen Hexers, Aura Lesende sahen die weinrote Aura deren inneres von Schatten und Dunkelheit aufgefressen wurde und ihre Tentakel und Fühler immer weiter ausstreckten. „Ganz meinerseits.“, seine Stimme zuckersüß erwiderte er die Lüge. Er konnte Terrence ebenfalls nicht leiden. Aber das musste er auch nicht, wenn seine Waren gut waren und die Preise so wie er sie haben wollte. Er sah wie der andere die Arme leicht ausbreitete, nicht führ eine Umarmung, die hätte er in keinem Fall angenommen, viel mehr um ihn ‚willkommen zu heißen‘ auch wenn er auf dieses gut verzichten konnte.

Sein Blick huschte kurz zu Kareem als dieser den Befehl sogleich ausführte, den Kopf leicht geneigt und mit eiligen Schritten. Als er an Terrence vorbei ging flüsterte dieser ihm noch etwas ins Ohr, interessiert neigte dieser den Kopf zur Seite, die Worte hatten den Mann leicht zusammenzucken lassen, die Muskeln im Rücken spannten sich etwas an als ihn die Gänsehaut überkam, dann wandte Rami den Blick wieder auf Terrence. Er hatte einige Bannzettel bei ihm bestellt. Er konnte sie auch selbst herstellen, doch die Arbeit war mit einigen Magiereserven verbunden und er musste sie so oder so noch beschriften. Doch die Magie an sich ruhte schon in den aus Papier gefertigten Artefakten und wurden nur durch den Zauberspruch und das Ausführen aktiviert.

Geduldig und schweigend wartete er bis der Sklave zurück kam. Das dauerte auch nicht sehr lange, Rami nahm an das dieser sonst auch eine Bestrafung dafür bekam. Kareem kam auf ihn zu, blieb im gebührenden Abstand vor ihm stehen. Der junge Hexer blickt zu dem Sklaven auf, sah dann zu Terrence als dieser anfing zu sprechen und nickte „Aber natürlich.“, seine Stimme war ernst und hatte einen schneidenden Ton angenommen. Normalerweise ließ er sich nicht von solchen ‚Provokationen‘ beirren, doch er hatte sowieso schlechte Laune. Aber er würde immerhin gleich einige tausend Dollar dem Anderen überreichen, da wollte er sich auch davon überzeugen das die Ware gut war. Selbst bei seinen Langjährigen Vertragspartner wo er wusste, dass die Sachen gut waren kontrollierte er jedes Mal ob es immer noch so war.

Rami trat auf den Wandler zu, legte den Kopf leicht auf den Nacken „Danke“, seine Stimme war eine Nuance freundlicher geworden, wenn auch die leichte Wut immer noch in ihm brodelte. Aber dafür konnte der Sklave nichts. Weder für den weiten Weg noch für seinen Herrn. Sein Blick senkte sich wieder auf die kleine Holztruhe, sie war wirklich schön verziert und von herausragender Qualität, er legte beide Hände auf die Kiste, strich von innen nach außen die Kante des Deckels nach, löste dann den kleinen Klappverschluss und öffnete die Truhe dann.
Der ‚Geruch‘ nach Magie schlug ihm entgegen, dann den des Papiers. Es waren schlichte beigefarbene Zettel. Sie waren etwas breiter als ein einfaches Lesezeichen, hatten aber genau die gleiche Höhe. Das war schonmal gut, genau so wollte er sie haben.
Es sollten 50 Stück sein, das würde erst einmal für die erste Zeit reichen, Rami hatte nicht vor in einen Kampf zu ziehen, oder einen größeren Dämon zu fangen.
Er warf einen kurzen Blick zu Terrence, sah dann zu Kareem auf und ergriff die Bannzettel.
Er spürte ein Kribbeln, das von seinen Fingerspitzen bis in seine Hand glitt. Er hatte die Zettel mit seiner linken herausgenommen. An dieser Hand befand sich am kleinen Finger nur ein Gliederring. Wie die Wirbelsäule eines Drachens schlängelte sich das Silber seinen Finger entlang und verengte sich zu einer Kralle am Ende des Fingers, normalerweise waren diese Ringe stumpf, doch Ramis Ring war scharf wie ein Rasiermesser. Ansonsten trug er an dieser Hand nur noch einen etwas schmaleren Ring aus Silber am Zeigefinger.

Er sah schnell nach ob es wirklich 50 Stück waren. Das passte schon einmal. Dann nahm er einen in die rechte Hand. An der Rechten hatte er den gleichen Gliederring am selben Finger. Am Ringfinger trug er den einzigen dunklen Ring. Genauer gesagt einen schwarzen Titanring mit einem ebenso schwarzen Obsidian, und andere etwas schmälere Ringe. Als der Zettel seine Rechte berührte, leuchtete ganz schwach der Obsidianring für einen Augenblick auf, dann geschah erstmal nichts und plötzlich ging der Bannzettel in seiner Hand in Flammen auf. Die Flammen waren heißer als normale Flammen und loderten in einer Mischung aus dunklem violett und schwarz. Er beobachtete das Papier dabei wie es innerhalb weniger Sekunden vollkommen verbrannt war, schneller als Papier es sollte.

Der junge Hexer wirkte verdutzt, dann sah er zuerst zu Kareem, dann zu Terrence und fing an herzlich zu lachen. „Diese Scheiße nehme ich nicht.“, sagte er und schüttelte die Hand aus um die letzten, kläglichen Reste im Wind verwehen zu lassen. Natürlich hatte ihn seine Magie nicht verbrannt. Er legte den Stapel wieder zurück in die Kiste und ließ den Deckel zufallen. Er trat einen Schritt von dem Wandler zurück und wandte sich dann ganz an Terrence. „Ich sagte ich brauch starke Bannzettel! Nicht welche die Sie einem Gossenhexer andrehen können.“, knurrte er. Von einer Sekunde zur nächsten wechselte die ganze Art, die ganze Haltung des jungen Hexers. Noch immer hatte er natürlich eine Aufrechte Haltung, doch sein Blick, sein Kopf gar sein Gesicht hatte etwas überhebliches angenommen. Die Bannzettel hatten nicht einmal seine magischen Kräfte in unkanalisierter Form ausgehalten, waren sogleich in Flammen aufgegangen. „Für das verbrannte Stück Müll geb‘ ich Ihnen 50 Penny.“, seine Stimme troff fast nur so vor Spott. So beschissene Bannzettel hatte er noch nie gesehen, da waren seine letzten ja besser gewesen, bei denen konnte er zumindest seine Zaubersprüche daraufsetzen bevor sie in Flammen aufgegangen waren.


RE: 30 Minute Break - Kareem Patel - 24.04.2024

Kareem war immer freundlich und höflich zu den Besuchern oder Kunden seines Herrn. Allerdings mochte er den jetzigen Besucher insgeheim, weil der ganz normal mit ihm sprach, nie anzüglich war und ihn sich auch nicht ausleihen wollte. Jetzt stellte er fest, dass er sein Lächeln mochte, es war wirklich nett und er war sich sicher, auch echt. Ob es wirklich so war wusste er nicht, aber für sich selbst fand er es und wollte es auch so sehen. Der Dank jedoch sorgte dafür, dass sich für ein paar Augenblicke ein leichtes Rosa über seine Wangen legte, ehe er den Blick senkte und dann voran ging um den Kunden ins Haus zu führen. Allerdings kam Terrence ihnen schon entgegen und als der Wandler den Blick von diesem auffing, blieb er abrupt stehen und fühlte wie der Kunde dicht hinter ihm zu stehen kam, um dann neben ihm aufzutauchen. Kareem jedoch senkte sogleich den Kopf, auch den Blick und spürte wie Angst in ihm hoch kroch, weshalb er sich auch verspannte und die Atmung flacher wurde. Er wusste, dass die Strafe für... er wusste nicht einmal warum er bestraft werden würde, nur dass es so kam.

Terrence hatte den jungen Magier noch nie leiden können, aber jetzt wo er sich einbildete, dass Kareem ein Auge auf den kleinen Pisser geworfen hatte, war es mehr als Antipathie geworden. Der Wandler gehörte ihm, IHM allein! Von Liebe keine Spur, war der Kerl einfach nur zerfressen von Besitzdenken und Machtgehabe. Er zeigte gern, wer der Master war. Hätte er jedoch auch nur den Anflug von Magie in sich selbst gehabt, hätte er den Hexer anders behandelt. Er war jedoch ein Mensch und zwar einer ohne jegliche Empathie. Dafür konnte er halbwegs gut schauspielern, wie er mit seiner unechten und doch angeblich so freundlichen Begrüßung bewies. Der zuckersüße Tonfall des Jüngsten hier irritierte den Mann jedoch ein wenig, doch der überspielte das und schickte Kareem los die Truhe zu holen und hatte dabei einen eiskalten Befehlston an sich. Sofort setzte sich der Wandler in Bewegung, doch wurde er kurz langsamer, weil Terrence sich zu ihm neigte und ihm – natürlich – eine Drohung für später ins Ohr raunte. Der Blauäugige bekam eine Gänsehaut und ein kalter Schauer folgte, der ihm über den Rücken lief, ehe er den Kopf tief senkte und sich beeilte.

Während der kurzen Wartezeit schwieg Terrence, musterte aber seinen jungen Kunden. Irgendwas stimmte mit dem nicht, das konnte er spüren. Dennoch hielt er den Kontakt aufrecht und informierte ihn, wenn er etwas Neues fand, das für den Hexer von Interesse sein könnte. Dann kam Kareem endlich wieder und blieb vor dem Kunden stehen, hielt diesem die kleine Truhe hin und Terrence grinste selbstzufrieden, als er meinte der Andere könne sich die Sachen ruhig einmal ansehen. Finster wurde der Blick des Mannes, als der Kleine das tatsächlich machte und das auch noch in diesem Tonfall!

Kareem blieb still stehen und bewegte sich nur, weil er atmete. Kurz wagte er es den Kleineren anzusehen, als dieser ihm dankte. Doch seine Miene verzog sich nicht, er spürte den kalten Blick seines Herrn im Nacken. Allerdings konnte er sich nicht beherrschen als der Hexer so wertschätzend und – in Kareems Augen – respektvoll über die Kante des Deckels seiner Truhe strich. Es war zwar nicht wirklich seine, denn alles was der Wandler herstellte gehörte automatisch Terrence, doch er freute sich darüber und so erschien ein flüchtiges sanftes Lächeln auf seinem Gesicht, während er die Hände beobachtete.
Auch er nahm den 'Geruch' wahr und er mochte ihn, auch seine Talismane rochen danach, nur angenehmer und nur so lange, bis man sie aktivierte. Dann verloren sie ihren Geruch um nicht zu verraten, dass dort etwas Verborgenes war. Es waren 50 Bannzeichen, die in der Truhe waren, denn Kareem hatte sie mehrfach gezählt. Allerdings hatte er keine Ahnung von ihrer Qualität, denn damit kannte er sich nicht aus, Terrence schon.

Der Kunde - Kareem hatte sich nur seinen Vornamen merken können, doch den traute er sich nicht einmal in Gedanken zu nutzen – ergriff die Bannzettel, so dass er nun den Gliederring von nahem sehen konnte. Aufgefallen waren ihm die beiden, die der Hexer an je einer Hand trug schon bei dem ersten Blick heute. Nun zählte der Andere schnell die Zettel und nahm einen davon in die rechte Hand, wobei Kareem nun der besondere Ring mit dem Obsidian darauf auffiel. Er sah hübsch aus, aber er war ihm nicht ganz geheuer.
Auch Terrence sah den Ring, bemerkte aber das schwache Leuchten nicht, was Kareem jedoch sah. Kurz darauf ging der Bannzettel in der Hand in Flammen auf und der Wandler zuckte ein wenig zusammen und spürte die kurze Hitze der violett-schwarzen Flammen beim Auflodern. Er blieb jedoch weiterhin stehen und bewegte sich nicht, hielt die Truhe noch weiter fest, weil ihm nichts anderes befohlen worden war. Terrence jedoch war wütend, weil der Bannzettel in Sekunden verbrannte, ehe er sich wieder beruhigte. Denn der kleine Hexer konnte ja mit seinen Sachen was er wollte und wenn er sie nutzlos verbrennen wollte, dann sollte er eben das auch tun.

Doch das der Jungspund plötzlich anfing zu lachen war er irritiert und Kareem leicht besorgt, denn es könnte gut sein, dass die Bannzettel irgendwie manipuliert worden waren und der Hexer irgendwas Schlechtes aufgenommen hatte bei der Berührung. Der Wandler traute seinem Herrn alles zu.
„WAS?!“, war die wütende Reaktion von Terrence auf die Bemerkung hin, dass der Andere diese Scheiße nicht nehmen werde. Kareem trat ebenfalls einen Schritt zurück, sobald die Bannzettel in der Truhe waren und der Deckel zugefallen war. Er sagte jedoch nichts und hoffte nur, dass es nicht eskalieren würde, doch so zornig wie Terrence aussah, war das nur ein Wunschdenken.

Diese Behauptung ließ Terrence richtig wütend werden und diese Überheblichkeit danach konnte er schon gar nicht ertragen und so fuhr er ihn arrogant an: „Das SIND verfickte starke Bannzettel! Was kann ich dafür, dass du mit deinen Kräften nicht umgehen kannst und sie ohne Nutzen verbrennst?!“ Vorbei war die falsche Freundlichkeit, sowie die bisherige 'vornehmen' Ausdrucksweise. Und wenn er den kleinen Pisser als Kunden verlor, dann war es eben so. Terrence war es gewohnt, dass man ihm weder widersprach noch irgendwas unterstellte. Er hatte viel Geld für die Bannzettel bezahlt, natürlich nicht so viel, wie er dem Kleinen abknöpfen wollte, dennoch. „Ich habe die dort gekauft, wo ich sie immer herhole. Wenn du zu schwach bist die richtig zu nutzen, kann ich nichts dafür!“ Das stimmte sogar, doch erwähnte er nicht, dass es der Lehrling war, von dem er die Bannzettel hatte, der sich nebenbei was verdienen wollte.
Terrence ließ sich doch nicht so abfällig behandeln! Er winkte Kareem neben sich, so dass dieser neben ihm war, für den Fall der Fälle konnte er jetzt nämlich an sein Halsband kommen. Außerdem diente der Wandler nun auch als Schutzschild, so dass Terrence diesen vor sich ziehen konnte, sollte es nötig sein. Kareem selbst hielt die Truhe viel zu fest, er klammerte sich schon fast daran, während er die Lippen aufeinander presste. Er wollte das nicht, was sein Herr vorbereitete.


RE: 30 Minute Break - Rami Abd al-Aziz - 25.04.2024

Höflichkeit und Freundlichkeit waren die ersten Dinge die seine Eltern ihm beigebracht hatten als er soweit war. Auch wenn Rami ein wirklich abgrundtief böses Wesen war und vor keinem Mord zurückscheute, kein Gewissen hatte und sich meistens nicht einmal die Mühe mit anderen gab, war es doch wichtig freundlich zu sein. Denn nur wenn man dies war kam man auch an sein Ziel. Außer man tobte und wütete durch die Lande. Aber das war ein wenig zu auffällig.
So war er auch zu dem Älteren sehr freundlich, denn dieser gab ihm dies vor. Außerdem fand er den schweigsamen Sklaven ziemlich interessant. So interessant das ihm auch die sanfte Röte auffiel die sich auf Kareems Wangen bildete als sich Rami bei ihm bedankte. Irgendwie hatte das ja schon etwas Niedliches an sich. Da war er schon ein Sklave der mit Sicherheit viel mehr erleben musste und wurde bei einem freundlichen Dank ‚ganz‘ rot. So war er dem Animorphen gefolgt und stolperte fast in diesen hinein als dieser so abrupt stehen blieb. Doch Rami schaffte es einen Seitenschritt zu machen und neben ihm stehen zu bleiben.

Rami machte sich recht wenig aus Gefühlen. Er besaß natürlich welche, drückte sie auch aus, doch er konnte sich auch beherrschen. So hatte er eine Maske von Freundlichkeit und Neutralität aufgelegt die nicht viel falscher sein konnte als die seines Geschäftspartners. So erwiderte er die ‚nette‘ Begrüßung des Anderen mit seiner zuckersüßen Freundlichkeit, die man ja nahezu von ihm erwartete. Allein schon aufgrund seiner Statur und seinem ‚niedlichen‘ Gesichts, wie er schon viel zu oft hatte hören müssen. Der Katzenwandler, was Rami aufgrund der Tätigkeit im Garten vermutete, sollte die Bannzettel holen gehen, so sah er dem Größeren nach, beobachtete dabei wie dieser an Terrence vorbei ging, sich dessen Drohung anhören musste und danach erschauderte und ein wenig steifer weiter ging.

Sie mussten nicht lange warten bis Kareem wieder kam und Rami war sich sicher das der Ältere das mit Prügel gelernt hatte. Als der Händler so selbstgefällig sprach das er sich ruhig von der Qualität überzeugen konnte, tat Rami das natürlich. Er hätte es so oder so gemacht. Er nagte zwar nicht am Hungertuch aber auch ein paar tausend Dollar waren für Rami viel Geld und er selbst nur ein ‚armer‘ Student. Also war er wieder auf den Mann mit der blanken Brust, dem dunklen Haar und den hellen Augen zugetreten, sah einen Moment mit einem kleinen, unscheinbaren Lächeln zu ihm auf bevor er die Kiste betrachtete. Die war wirklich ausgesprochen schön. Ihm gefielen das dunkle Holz, die feine Verzierung und die Bearbeitung. Er hatte einen Moment zu dem anderen aufgesehen, mehr um zu schauen ob dieser eine Regung zeigte, wenn er die Kiste öffnete, doch stattdessen sah er das… zufriedene, liebevolle Lächeln? Hatte er etwa diese Kiste gemacht und deswegen so geschaut oder hatte er die Bannzettel angefertigt und freute sich darauf wie es Rami gefallen würde. Das blieb für Rami noch ein Geheimnis. Er ließ den Verschluss aufschnappen, klappte den Deckel hoch, nahm die Bannzettel zur Hand und betrachtete sie sich- Er zählte sie schnell durch. 50 Stück an der Zahl. Sie waren etwas breiter, hatten genau das Papier das er wollte und sogar die Farbe war so wie er sie sich vorgestellt hatte. Nicht ganz reinweiß eher wie Eierschalen, zufrieden nickte er. Der Geruch nach Magie und Papier lag in der Luft der sich in der Kiste angestaut hatte, auch das war gut. Dann nahm er allerdings einen Zettel in die rechte Hand.

Die Rechte war seine ‚Zauberhand‘, er konnte natürlich mit beiden Händen, oder ganz ohne Zaubern, aber mit der Rechten führte er die meiste Magie aus. Aus diesem Grund leuchtete der schwarze Ring sogleich auf. Doch es war nur ein ganz kleines, schwaches Leuchten und schon ging das Bannzeichen in Flammen auf. Rötlich, violett verbrannte der Zettel, strömte eine gewisse Wärme aus, die Rami nicht verletzte, selbst als die Flammen seine Hand umzüngelte. Rami war wahrlich verdutzt, so sah er auch zu dem Animorphen auf, der versuchte keine Regung zu zeigen, dann sah er zu Terrence und fing herzlich – aber sehr herablassend – an zu lachen

Er nahm diesen Mist nicht und das sagte er dem Händler auch. Er hatte den kurzen, besorgten Blick des Animorphen gesehen und so hatten sich seine Augen für einen Moment verengt. Waren es wirklich seine Bannzettel und hatte sich etwas anderes erhofft. Die wütende Reaktion des Händlers brachte Rami noch mehr zum Lachen. So hatte er die Banzettel, tatsächlich relativ behutsam zurück in die Kiste gelegt und den Deckel geschlossen um einen Schritt zurück zu machen. Auch der Sklave trat einen Schritt zurück.
Der junge Hexer hörte die Worte des anderen und man sah ihm an, wenn man genau hinsah, wie sich seine Miene zusätzlich zu seiner allgemeinen Haltung nochmal etwas mehr veränderte. Kälter, gefühlsloser sogar ein Stück arroganter. Auch er wechselte auf das saloppe Du. „Das Deine verfickt starken Bannzettel bei Dir standhalten ist klar, Mensch.“, sagte er und spuckte dabei das Wort Mensch aus als sei Terrence nur ein klitzekleines Insekt und die Rasse der Menschen nicht mehr Wert als ebenjenes Insekt. Das der andere seinen Sklaven herbei gewunken hatte nahm Rami mit einem Augenrollen zur Kenntnis. „Seinen Bediensteten als Schutzschild zu missbrauchen das sieht euch ähnlich.“, seine Stimme hatte einen leicht grollenden Unterton angenommen, der so gar nicht zu dem schmalen, kleinen Körper passte.
Ein leises Seufzen drang aus der Kehle des jungen Mannes, selbst das hörte sich tiefer an als üblich. Aufmerksame Beobachter konnten sehen das der Obsidian nun stärker leuchtete, ein schwarzes Leuchten, das viel mehr das Licht auffraß als welches auszustrahlen. Es war ein einzelnes Wort das er in einer fremden Sprache sagte, den Blick auf Terrence fixiert. Ein simpler Zauber, viel mehr ein Befehl. „ⲕⲁⲣⲱϥ.“, der Befehl zu Schweigen und kurz darauf, bevor der Kerl noch auf eine dumme Idee kam sprach er in der gleichen Tonlage „ⲡⲣⲉⲥⲣⲁⲥⲧ.“, der Zauber der Bewegungsunfähigkeit.

Er vergewisserte sich das die Zauber geklappt hatten, trat dann einen – wenn auch sehr vorsichtigen – sicheren Schritt auf die Beiden zu. „Spürst Du nun die wahre Stärke der Magie?“, grollte er. Unter das Grollen hatte sich Häme gemischt, die dem Hexer wie Honig über die Lippen perlte. Zwei einfache, kleine Zaubersprüche, die er schon als Kind beherrscht hatte. Sein Blick glitt zu dem Sklaven, während er seine rechte Hand anhob. „Soll ich das hier für Sie beenden?“, fragte er ihn leise. Abermals hatte sich seine Stimme geändert. War wieder halbwegs normal geworden, so freundlich und höflich wie er ihn auch zuvor schon angesprochen hatte.


RE: 30 Minute Break - Kareem Patel - 29.04.2024

Der Wandler beeilte sich wirklich, verschwand nach der Drohung mit zügigen Schritten, lief aber nicht oder rannte gar. So dauert es höchstens zwei Minuten, bis er wieder da war, in der Terrence natürlich geschwiegen hatte. Der Älteste von den drei sehr unterschiedlichen Männern beobachtete die beiden Jüngeren sehr genau, konnte aber nicht so ganz erkennen was sein Sklave machte. Dieser hielt dem Hexer die kleine Truhe hin und als der Jüngere zu ihm trat, sah er das kleine Lächeln von diesem. Irgendwie ließ es ihn ein wenig ruhiger werden. Er konnte gar nicht anders als ein flüchtiges, aber sanftes Lächeln sehen zu lassen, wegen der Art wie der Kunde über die Truhe strich. Kareem ging es nur um die Truhe, die Bannzettel waren ihm egal, er hatte noch nie mit ihnen zu tun gehabt. Doch das wusste nur sein Herr, der sein Lächeln zum Glück nicht sehen konnte.

Kurz darauf überprüfte der Hexer die Ware und einer von den Bannzetteln verbrannte in der Hand von diesem in Flammen, deren Farbe Kareem noch nicht als Feuer gesehen hatte und glaubte allerdings, dass das so sein musste. Erst bei dem wirklich verdutzten Blick des Jüngeren, den er auffing, spürte er, dass das eben nicht hätte passieren sollen. Dann fing der Kunde auch noch an zu lachen und Kareem wäre gern etwas zurück gewichen, blieb aber wo er war. Schließlich hatte er keinen anderen Befehl erhalten und zuckte nur ganz leicht zusammen, als Terrence so wütend wurde und sein Blick wurde besorgt. Er hoffte jetzt nur, dass Terrence den Hexer nicht angriff, er sorgte sich also um den Kunden und was noch geschehen würde. Allerdings war diese Sorgen so dermaßen unbegründet, dass es ihm später peinlich sein würde. Doch der Jüngste hier lachte nur wegen dem halben Wutausbruch seines Herrn, aber jetzt konnte Kareem einen Schritt zurück gehen, während er die schwarze Truhe noch festhielt.

Terrence war eingebildet genug, dass er die Veränderung des Hexers ignorierte und nicht wahrnahm, während er ihn zornig anblaffte. Der Wandler jedoch tat dies und war überrascht von der Kälte des Anderen und der gefühlloseren Miene von diesem. Oh es war ein Fehler Terrence zu beleidigen, der die Menschen für die Krönung der Schöpfung hielt und vor allem die Männer – die starken Männer, wie er seinem Sklaven beigebracht hatte. So konnte er sehen wie sein Herr vor Wut rot anlief und ihn zu sich winkte. Kareems Blick zeigte eine gewisse Ergebenheit, er ergab sich seinem Schicksal einmal mehr jemanden angreifen zu müssen. Ihm war klar, was Terrence von ihm wollte und in seinen Augen stand eine gewisse Traurigkeit geschrieben, als er kurz zum Hexer sah. Eine Art Entschuldigung ebenfalls. Während Kareem ein Schauer über die Arme lief wegen dem grollenden Unterton des Jüngeren, brüllte Terrence diesen an. „ICH KANN MIT IHM MACHEN WAS ICH WILL!! Und du brauchst dir gar nicht einbilden, dass ich seine Fähigkeit nicht zu meinem Vorteil nutzen werde!“ Böse grinsend sah Terrence das respektlose Gör an und wollte tatsächlich die Hand nach dem Halsband des Wandlers ausstrecken.

Kareem jedoch war wegen der tiefer klingenden Stimme vom Hexer ganz leicht verwirrt und beobachtete ihn. Gleichzeitig spürte er den leicht erhobenen Arm und nur zu gern wäre er ihm ausgewichen, doch blieb er stehen. Sein Blick senkte sich und fiel auf den Ring des Jüngeren, auf den schwarzen Stein und wie dieser das Licht um sich herum sammelte und irgendwie auffraß. Leicht hob der Wandler seine Schulter an, nur ein paar Millimeter, aber er hatte ein sehr ungutes Gefühl plötzlich. Dann hörte er das erste Worte und Terrence hatte zwar den Mund geöffnet, doch es kam kein Wort heraus. Also wollte er schnell zum Halsband, doch nur die Fingerspitzen konnte Kareem an seinem Hals fühlen, ehe sich sein Herr nicht mehr bewegte und eingefroren zu sein schien. Das zweite Wort schien das verursacht zu haben und so starrte er den Hexer an, schwieg jedoch genauso als hätte ihn das erste Wort dazu ebenfalls verdammt. Denn etwas anderes konnte es nicht ausgelöst haben, denn ansonsten hätte Terrence ihm den Befehl auch wörtlich zum Angriff gegeben. Natürlich nicht mit dem Wort Angriff, das wäre zu auffällig gewesen.

Während die Augen von Terrence nur so vor Zorn sprühten und er wegen seinem Zorn sonst nichts spürte, hätte er ihn wohl angespuckt bei der Fragen, ob er nun die wahre Stärke der Magie spüre. Dafür hatten sich die feinen Härchen an den Armen des Sklaven aufgerichtet, ER spürte es sehr deutlich und er fürchtete diese Stärke. So wagte er kaum zu atmen und als der Hexer sich ihm zuwandte und ihn fragte, ob er das hier für ihn beenden solle, starrte er ihn an. Zu ihm hatte er fast so freundlich und höflich gesprochen wie bei seiner Ankunft. Es war etwas Furcht einflößend wie sehr sich die Stimme des jungen Mannes ändern konnte. Die Frage geisterte in seinem Kopf und der Wandler zögerte!

Er zögerte etwa eine halbe Sekunde, sah den zornigen Blick von Terrence und schüttelte dann den Kopf. „Ich weiß, es wäre ein leichtes für Sie, vielleicht ist es sogar nur ein Fingerschnippen. Doch ich möchte nicht, dass Sie jemanden töten. Vor allem nicht für jemanden wie mich und aus so einem geringen Grund.“ Kareem lächelte unsicher und zugleich sogar irgendwie entschuldigend. Aber es war zu sehen und zu hören gewesen, dass er tatsächlich nicht glaubte, dass der Jüngere schon jemanden getötet hatte. Auch wenn der Hexer jetzt so wütend wegen Terrence war und ganz anderes geklungen hatte, als wenn er mit ihm sprach, glaubte der Wandler, dass er das nur aus Zorn tat. Er hatte nur wenig Kontakt mit richtiger Magie gehabt, spürte zwar immer wie machtvoll das war, was gewirkt wurde oder was die Ausstrahlung zeigte, aber nicht ob es das pure Böse war oder nur ein wenig davon. Aber es war auch nicht so, dass er wegen dem Aussehen des Anderen das glaubte, er hatte es nämlich auch so gemeint, was er als erstes gesagt hatte. Der Hexer hatte die Macht Menschen zu töten, aber das hieß nicht, dass er es auch schon getan haben musste.


RE: 30 Minute Break - Rami Abd al-Aziz - 30.04.2024

Schnell wurde klar das die Ware die der Kerl gebracht hatte echter Mist war. Die Bannzettel gingen in Flammen auf, kaum das er sie berührte. Etwas, das so nicht geschehen sollt. Die Farbe der Flammen war dabei noch das normalste da er schwarze Magie anwandte und Dämonen für seine Kräfte benutzte. Das einzige schöne dabei war die Truhe, die war wirklich gut verarbeitet, fühlte sich schön an und war wohl das Wertvollste was der Sklave aktuell in der Hand hielt. Er hatte einen Moment zu dem anderen aufgesehen und so das kleine Lächeln entdeckt, doch sicher war er sich nicht ob es der Truhe oder dem Inhalt oder gar Rami selbst galt.

Er konnte sehen das er mit seiner Lache und der etwas veränderten Haltung und Art den Gestaltwandler verunsicherte, doch da musste dieser nun durch. Rami hatte gefallen an dem Älteren gefunden, er mochte ihn, das sanfte kleine Lächeln, die offene und doch zurückhaltende aber durchweg freundliche Art, den Blick mit dem er ihn bedacht hatte. Noch besorgter wurde der Gestaltwandler als sein Herr wütend wurde, dieser Wutausbruch belustigte Rami allerdings. Die die am lautesten Schrien und Tobten waren immer diejenigen die nichts drauf hatten und das Bewies auch Terrence indem er statt sich selbst zu verteidigen seinen Sklaven zu sich rief.
Das Gesicht des Menschen war rot angelaufen während er sich immer weiter in Rage brachte, während Rami zwar durchaus sehr wütend war, aber dies fiel eher durch seine ruhige und bedrohliche Art hervorbrachte. Er sah wie unangenehm es dem Diener war zu seinem Herrn zu gehen und dass er genau wusste was ihm bevorstand. Ihre Blicke trafen sich. Das dunkle, fast schwarze Braun sah in die hellen Augen des Gestaltwandlers, sah dessen Traurigkeit, dessen Entschuldigung und spürte wie in ihm noch mehr Wut aufstieg. Der Gestaltwandler war wirklich nur ein Sklave, ein Leibeigener der all das hier nicht wollte.

„Zu nichts zu gebrauchen.“, war die schlussfolgerung von Rami als Terrence sagte das er mit Kareem machen konnte was er wollte und ihn wohlweislich als Schutzschild und zum Angriff benutzte. Noch während Terrence seine Hand zum Halsband ausstreckte sprach Rami den Schweigezauber aus, konnte beobachten wie Terrence Lippen sich zu Worte formten, doch nichts herauskam und während der Mensch panisch nach dem Halsband griff sprach er den zweiten Zauberbefehl aus und der Mann verharrte mitten in der Bewegung.

Das Einzige was sich bewegte waren Herz und Lunge die verzweifelt gegen den Zauber ankämpften. Als er sah das der Zauber gewirkt hatte trat er erst einen vorsichtigen Schritt auf die Beiden zu, es konnte ja immer noch sein das der Sklave irgendetwas alleine tat. Er konnte sehen wie sehr die Augen des Menschen vor Wut regelrecht sprühten wie groß die Pupillen waren und wie sehr er gegen den Zauber ankämpfte. Das musste man dem Menschen zugutehalten, er hatte Mumm und war dumm, eine gefährliche Mischung. Rami hatte zu dem Sklaven gesehen und ihn gefragt ob er es für ihn beenden sollte, hier und jetzt. So sah er das kleine Zögern und doch schüttelte der Wandler den Kopf. Die Worte des anderen ließen Rami leise Seufzen, dann belustigt schnauben. „Gerade für jemanden wie Sie ist es ein guter Grund.“, sagte er sanft. Natürlich hatte er den leicht zweifelnden Unterton gehört, der Unterton der besagte das Rami wohl nicht ernsthaft dazu bereit war jemanden zu töten. Aufgrund seines Alters, seines Aussehens, seiner Freundlichkeit.
Er trat, nun da er wusste das der Mensch in seiner Magie gefangen war und keinen Schutz trug ganz auf die beiden zu. Mit einem Seitenblick auf Terrence und dem Wort „ⲉⲧⲃⲉⲡⲉⲧⲕⲁⲥ“, wandte er sich wieder ganz dem anderen zu. Er blickte zu ihm auf, musste den Kopf ganz leicht in den Nacken legen als er vor ihm stand. Rami hob die Hand an, fast so als wolle er ihn anfassen, ließ sie dann aber doch wieder sinken und sah stattdessen zu der Hand die noch immer in Richtung des Halsbandes gehalten wurde „Was hat es damit auf sich?“, fragte er ihn leise und freundlich. Er sah ganz kurz zu Terrence, sah wie dessen Körper zu vibrieren schien, kein Zittern wie aus Angst, sondern ein wirkliches vibrieren. Gleichzeitig lief ihm Blut aus den Ohren und der Nase, die Augen Blut unterlaufen von aufgeplatzten Adern. Panik im hellen Blick, Todesangst. Rami sah wieder zu Kareem, nun berührte er ihn doch sanft am Arm schob ihn, wenn dieser es zuließ zur Seite, damit er Abstand zu Terrence hatte und sah auf die Kiste die er noch immer umklammert hielt. Da fiel ihm wieder etwas ein das er vorhin schon im Kopf hatte „Haben Sie die Kiste oder die Bannzettel gemacht?“, fragte er ihn da. Den Kopf hatte er fragend zur Seite gelegt, die weichen Locken umrahmten das Gesicht und standen im krassen Kontrast mit der noch immer unterdrückten Wut die in den dunklen Augen zu sehen waren.

Der schwarze Hexer hatte einen Entschluss gefasst, er strich sich überlegend ein paar Fussel von der Kleidung „Sie begleiten mich, ich könnte einen fähigen Talismanschmied gebrauchen.“, sagte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen „Gehen Sie, packen Sie Ihre Sachen zusammen ich kümmere mich solange um den Rest.“, sagte er und wandte sich damit wieder Terrence zu. Er machte ein paar Schritte zurück „ⲁⲑⲉⲧⲓ ⲡⲣⲉⲥⲣⲁⲥⲧ ⲇⲉ ⲉⲧⲃⲉⲡⲉⲧⲕⲁⲥ“, sagte er, womit er die Bewegungsunfähigkeit und den Höllenschmerz wieder löste. Sogleich sackte der Mensch in die Knie und erbrach Blut, wobei man nicht einmal die Brechgeräusche hörte, sondern nur das aufplatschen des Blutes. Der junge Hexer rümpfte die Nase, konnte sehen wie sehr der Mann zitterte, sogar wie ihm Tränen der Schmerzen über die Wangen rannen. „Nichts als Abschaum.“, raunte der Hexer leise, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete die Reaktion von Kareem ab. Er wusste das der Mensch keine Gefahr mehr darstellen sollte, aus diesem Grund löste er mit „ⲁⲑⲉⲧⲓ ⲕⲁⲣⲱϥ“, die Stille auf. Sogleich hörte man das schwere, rasselnde und röchelnde Atmen des Menschen.[/b][/b][/color]